Coronabedingt verschobene Premiere 06.03.2021
Neue Premiere 09.06.2021
Rheinisches Landestheater Neuss
Am Abend kommt Fräulein Rasch nach der Abend nach Hause. Sie zieht sich aus, besucht die Toilette, bereitet sich ein Abendessen. Sie spült und beschäftigt sich mit einer Handarbeit. Und sie hört eine Sendung im Radio, ein sogenanntes »Wunschkonzert«. Was sich Fräulein Rasch wünscht, erfahren die Zuschauer nicht. Nachdem das Konzert verklungen ist, beschließt sie den Abend mit einem Gläschen Sekt und einer Schachtel Schlaftabletten und nimmt sich das Leben.
Kroetz zwingt uns mit seinem bereits 1977 uraufgeführten »Wunschkonzert« den Blick auf ein auch heute noch allgegenwärtiges Phänomen zu richten: einsame Menschen. Laut einer Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft fühlt sich jeder zehnte Deutsche einsam und gibt an, bestenfalls einmal im Monat ein persönliches Gespräch zu führen. In »Wunschkonzert« wird kein einziges Wort gesprochen. Der Zuschauer wird seinerseits als stummer Zeuge aller Empathie zum Trotz seinem Voyeurismus ausgesetzt.